Dienstag, 2. August 2011

Kapitel 5. Sallust. Bellum Iugurthinum : lateinisch-deutsch. Der Krieg mit Jugurtha.


[5] Bellum scripturus sum, quod populus Romanus cum Iugurtha rege Numidarum gessit, primum quia magnum et atrox variaque victoria fuit, dein quia tunc primum superbiae nobilitatis obviam itum est; quae contentio divina et humana cuncta permiscuit eoque vecordiae processit, ut studiis civilibus bellum atque vastitas Italiae finem faceret.
Ich will den Krieg beschreiben, den das römische Volk mit Jugurtha, dem König der Numider, geführt hat, einmal weil er schwer und schrecklich und der Sieg, dann weil man da erstmals der Überheblichkeit der Nobilität entgegentrat. Dieser Streit brachte alle göttlichen und menschlichen Ordnungen durcheinander und steigerte sich zu solchem Wahnsinn, daß erst ein Bürgerkrieg mit der Verwüstung Italiens den inneren Zerwürfnissen ein Ende machte.

Sed prius quam huiusce modi rei initium expedio, pauca supra repetam, quo ad cognoscendum omnia illustria magis magisque in aperto sint.
Bevor ich aber den Beginn eines Ereignisses von solchem Ausmaß darlege, möchte ich auf einiges Frühere zurückgreifen, damit für das Verständnis alles klarer und deutlicher wird.

Bello Punico secundo, quo dux Carthaginiensium Hannibal post magnitudinem nominis Romani Italiae opes maxime attriuerat, Masinissa rex Numidarum in amicitiam receptus a P. Scipione, cui postea Africano cognomen ex virtute fuit, multa et praeclara rei militaris facinora fecerat.
Im zweiten Punischen Krieg, in dem der karthaginische Feldherr Hannibal nach der Großmachtstellung des römischen Staates die Kräfte Italiens aufs stärkste angeschlagen hatte, war Masinissa, der König der Numider, von Publius Scipio, der später wegen seiner Leistung den Beinamen Afrikanus erhielt, in ein Freundschaftsverhältnis aufgenommen worden und hatte viele glänzende Waffentaten vollbracht.

Ob quae victis Carthaginiensibus et capto Syphace, cuius in Africa magnum atque late imperium valuit, populus Romanus, quascumque urbis et agros manu ceperat, regi dono dedit.
Deshalb machte das römische Volk diesem König nach der Niederlage der Karthager und der Gefangennahme des Syphax – dessen Herrschaftsgebiet in Afrika groß und weithin in gutem Zustand war – alle im Kampf eroberten Städte und Gebiete zum Geschenk.

Igitur amicitia Masinissae bona atque honesta nobis permansit. 
So blieb uns mit Masinissa eine treue und geachtete Freundschaft erhalten.

Sed imperi vitaeque eius finis idem fuit.
Aber das Ende seines Lebens war zugleich auch das Ende seines Reiches.

Dein Micipsa filius regnum solus obtinuit Mastanabale et Gulussa fratribus morbo absumptis.
Danach übernahm sein Sohn Micipsa, weil dessen Brüder, Mastanabal und Gulussa von einer Krankheit dahingerafft worden waren, das Königreich allein.

Is Adherbalem et Hiempsalem ex sese genuit Iugurthamque filium Mastanabalis fratris, quem Masinissa, quod ortus ex concubina erat, privatum dereliquerat, eodem cultu quo liberos suos domi habuit.  
Der hatte Adherbal und Hiempsal als liebliche Söhne. Jugurtha aber, einen Sohn seines Bruders Mastanabal, den Masinissa als Kind einer Nebenfrau von der Nachfolge ausgeschloßen hatte, ließ er an seinem Hof ebenso halten und ausbilden wie seine eigene Söhne.
 

 

 

 

 

 

 

 



 

 


 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen